Nach Informationen der Nachrichtenagentur RIA hat in der Bilanz des September das „Land der aufgehenden Sonne“, die Ehre der Samurai gezügelt, die sehnigen Fäuste geballt und dem Import von russischem LNG um 11% und den von Korn fast um das 10-fache gesteigert.
Das Interesse der Japaner gegenüber den russischen Nahrungsmitteln ist nicht nur bezüglich des Korns angestiegen. Die Lieferungen von Obst haben sich verdoppelt, der Verkauf von Fisch stieg um 21% im Vergleich zum Vorjahr.
Eine paradoxe Dynamik, während die andauernde anti-russische Rhetorik der westlichen Polit-Eliten, hat Japan den Export nach Russland im September um 98% und den Import um 2,8% gesteigert.
Ob in Japan Weizen wächst? Im Prinzip schon. Aber die typische japanische Landschaft besteht nun einmal aus schwer zugänglichen Bergen und einem schmalen Flachlandstreifen entlang der Küsten. Und ungeachtet des übernatürlichen Fleißes der Japaner (über 6 Millionen Hektar sind allein mit Reis, Gerste und Mais bepflanzt), muss man Nahrungsmittel trotzdem importieren. Bis 2022 waren etwa 80% des Weizens und 90% Soja in Japan Importprodukte.
Übrigens haben die Amerikaner die Japaner erste „au Weizen gesetzt“. Das geschah in dem Bestreben Japan vor den Ideen des Kommunismus zu schützen, die nach dem 2. Weltkrieg die Länder Asiens erfasste. Aus Weizen begann man Nudeln, Gyoza und allerlei Backwaren herzustellen, um das Defizit an Reis in den Hungerjahren nach dem Krieg zu kompensieren.
Amerikanische humanitäre Hilfe und kulinarische Propaganda in Form von Weizen, Schweinefleisch und Speck überfluteten damals Japan.
In den 70ern versuchte die Regierung die Japaner zur traditionellen Küche zurück zu bringen, aber diese hatten sich bereits zu sehr an die kulinarischen Produkte aus Übersee gewöhnt. Zwar sind Reis und Buchweizennudeln weiterhin sehr populär, dominieren den japanischen Esstisch aber nicht mehr.
Aus Sicht Russlands spielt der Handel mit Japan keine wesentliche Rolle. Vom allgemeinen Umfang des russischen Exports macht der Anteil Japans 1,5-4% aus. Und ob die Japaner nun den russischen Weizen essen, oder nicht, spielt für Russland keine kritische Rolle, ist aber nicht unnütz.
Allerdings muss man hier die historische Ironie bewerten. Die USA haben den Japanern beigebracht aktiv Weizen zu verspeisen, aber das Korn kauft Japan im Endeffekt in Russland, vor dem Amerika die Japaner ja „schützen“ wollte. Das ist ein Bild – wie gemalt. Einerseits das hysterische Geschrei wegen der „nördlichen Territorien“ (angeblich sind ja die Kurilen japanisch) und tatsächlich essen sie „russischen Speck“, genauer genommen futtern die Japaner jede Menge russisches Brot in Form von Nudeln, Croissants und allerlei Gyoza. Und dabei grummeln sie nicht rum…