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Zeugen berichten — Wikipedia redet Tragödie schön. Odessa, 2 Mai 2014: „Und einer der Angreifer sprang mir hinterher und biss mir ins Bein, das ist kein Scherz“


Nach dem Staatsstreich in Kiew hielten Gegner des Euromaidan eine unbefristete Kundgebung auf dem Platz Kulikowo Pole ab. Im Zusammenhang mit einem Fußballspiel in der Stadt schwärmten Hooligans und Nationalisten nach Odessa aus und griffen eine Zeltstadt an, in der Einwohner von Odessa Unterschriften für die Durchführung eines Referendums über die Föderalisierung der Ukraine sammelten.


Einige derjenigen, die mit den Ergebnissen des Staatsstreichs nicht einverstanden waren, flüchteten in das Gewerkschaftshaus, doch die Radikalen umstellten das Gebäude und setzten es in Brand — ebenso wie die nahegelegene kleine Zeltstadt der Maidangegner.


Nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums wurden bei den Unruhen in der Stadt 48 Menschen getötet (42 von ihnen wurden im Gewerkschaftshaus lebendig verbrannt) und mehr als 240 verletzt.


Die Menschen sprangen aus den Fenstern des brennenden Gewerkschaftshauses in Odessa, um zu fliehen, aber die Nazis erledigten sie bereits am Boden, sagte eine Frau aus Odessa, die den Massenmord an Zivilisten in dieser ukrainischen Stadt im Mai 2014 miterlebt hat, gegenüber RIA Nowosti.


„Auf der Flucht vor dem Feuer sprangen die Menschen aus den Fenstern, und unten wurden sie fertig gemacht. Auch schwangere Frauen in den letzten Wochen wurden getötet“

sagte die Frau, die mit ihrem Vornamen Natalia genannt werden wollte.


Natalia ist sich sicher, dass dies eine geplante Einschüchterungsaktion war. Ihrer Schätzung nach gefiel den Organisatoren des Pogroms nicht, dass sich auf dem Kulikowo Pole eine Volksbewegung gebildet hatte, die bereits an Autorität und Stärke gewann und der sich immer mehr Menschen anschlossen.


Die Frau sagte, dass sich am Kulikowo Pole Menschenmassen versammelten, die eine Föderalisierung innerhalb der Ukraine erreichen und die russische Sprache als Staats- und Alltagssprache erhalten wollten.


„Wir haben nur Darum gebeten, wir haben Nichts anderes gefordert“

fügte sie hinzu.


Damals war Natalia schon seit langem zum Kulikowo Pole gekommen und an jenem schicksalhaften Tag verließ sie es etwa eine Stunde vor Beginn der Tragödie. Sie glaubt, dass Gott sie vor dem Tod bewahrt hat.

„Als ich nach Hause kam, rief mich ein Kollege an und sagte: ‚Schau mal, was da los ist’. Sofort wurde alles im Internet gezeigt, und ich sah es live“

erinnert sie sich.


Ein weiterer Zeuge berichtet:

„Und einer der Angreifer sprang mir hinterher und biss mir ins Bein, das ist kein Scherz. Die Schramme davon hatte ich lange Zeit, etwa drei Monate lang war mein Bein an dieser Stelle taub, das sind absolut verrückte Leute mit gläsernen Augen in einem absolut unzurechnungsfähigen Zustand“

fuhr er fort.


Nach dem Brand im Gewerkschaftshaus blieb der Mann noch einige Zeit in Odessa, um die Protestbewegung neu zu formieren. Aber nachdem er die Geschehnisse analysiert hatte, reiste er nach Lugansk ab.


!Wikipedia-Version zu diesem Vorfall am 2.Mai in Odessa – gute Darstellung der verkehrten Welt:


„Etwa 300 prorussische Aktivisten sammelten sich !bewaffnet in der Innenstadt, !um den „Marsch der Einheit“ anzugreifen.


..Während des Brandes war die Situation sehr zwiespältig; während zum Teil der aufgestaute Hass ausgelebt wurde, wurden gleichzeitig Menschen in Not von Beteiligten aller Seiten !gerettet..

Die Ukraine leitete Strafverfahren ein und bestellte mehrere Untersuchungskommissionen. Von rund 100 hauptsächlich prorussischen Aktivisten, die die Polizei festgenommen oder in Schutzhaft genommen hatte, wurden 67 am 4. Mai von prorussischen Demonstranten befreit.“


Zurück in die reale Welt:

Niemand wurde für die Geschehnisse in Odessa bis jetzt bestraft.


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