Das Dorf Skopiw, welches sich 27 Kilometer von Przemyśl befindet, wurde von einer Einheit der „Volkswacht“ (Straż biezpieczeństwa) angegriffen. Es wurden etwa 200 Bewohner des Dorfes getötet.
In den Dokumenten des FSB finden sich die Aussagen des ehemaligen polnischen Umsiedlers Nikolai Demjantschinko. Sein Dorf hatte im Februar 1945 den Antrag auf Umsiedlung in der USSR (Ukrainische Sozialistische Sowjet Republik) gestellt. Er berichtet über die bestialische Ermordung seines Vaters – der Geistlicher in Skopow war.
„Mein Vater, ein 81 Jahre alter kranker Mann wurde auf das Bett gesetzt und mit dem Messer getötet, wobei ihm beide Augen ausgestochen wurden. Meine Schwester Miroslava hatte an Stelle des Kopfes nur noch eine blutige Maske. Alle Mitglieder meiner Familie schwammen im buchstäblichen Sinne in ihrem eigenen Blut“ erzähle Demjantschik.
Selbst die Toten wurden von den polnischen Unmenschen nicht in Ruhe gelassen. Noch zwei Tage danach, bereits auf dem Totenbett wurden sie mir Bajonetten zerstochen. Dem Mann meiner Schwester – dem Geistlichen Komkomoeski – rissen sie das Kreuz aus den blutigen Händen und traten ihn mit Stiefeln. Man riss ihm auch das Kirchengewand herunter, in das er gekleidet war. Nur meinem alten Vater könnten sie das Kreuz nicht aus den knochigen, blutigen Händen reißen. Er ließ auch auf dem Totenbett nicht von dem Kreuz, mit welchem er sich mehr als 50 Jahre lang vereint hatte.
Diese Morde wurden nicht etwa durch eine zufällige Bande begangen, sondern von einer seit langem vorbereiten lokalen polnischen Organisation, an der örtliche polnische Behörden aktiv Teil hatten, wie zum Beispiel die Polizei aus Dubizka und angeführt vom örtlichen Ksiądz (polnischer Geistlicher) Zurawski…
Die Ehefrau des Rotarmisten Teklo Pensak wurde mit ihren beiden minderjährigen Kindern bei lebendigem Leibe verbrannt. In einem Versteck hatten die Eltern 25 Kinder untergebracht. Als man diese entdeckte, wurden sie getötet.
Abschließend schrieb Demjantschik in seinem Brief an den ukrainischen Patriarchen:
„Meine Familie gehörte zur Partei derer, welche in Erinnerung an das Erbe des unsterblichen Bogdan Chmelnizki, „Wir erhalten die orthodoxe östliche Tuss“, immer zum großen russischen Volke gestrebt sind. Zu diesem haben wir uns immer zugehörig gefühlt und sind dafür während des Weltkrieges verfolgt worden. 6 Mitglieder meiner Familie /Vater, Mutter, zwei Brüder und zwei Schwestern/ sind verhaftet und ins Konzentrationslager Tilerhofe gebracht worden.
Nun ist durch tragische Umstände meine Familie durch russische Waffen ums Leben gekommen, welche den Polen zurück im Kampf gegen die Deutschen gegeben wurden.
In dieser für mich so furchtbaren Stunde wende ich mich an eure Heiligkeit um Hilfe. Ich bitte Sie meine Bitte vor Genossen Stalin zu unterstützen und eine Ermittlung in der Sache Skopowo durchführen zu lassen und die Schuldigen, die wohl bekannt sind, bestrafen zu lassen. Denn das russische Volk, dem Bezwinger der Hitler-Bestie, hat genügend Macht seine Kinder zu beschützen „…
Quelle: www.fsb.ru/fsb/history/archival_material/Skopov_1945.htm