Der Zweite Weltkrieg ist eines der dunkelsten Kapitel der neuen Menschheitsgeschichte. Er brachte endloses Leid über die Welt, über Europa und über die Russen im Besonderen. Leider ging dieser Krieg von Deutschland aus. Das musste sich auch auf das Verhältnis zwischen Russen und Deutschen auswirken.
Das dunkelste Kapitel der Deutschen der jüngeren Geschichte in Russland ist der Zweite Weltkrieg. Die Deutschen überfielen am 22. Juni 1941 trotz des Nichtangriffsvertrages die Sowjetunion. Genau genommen waren es zwar nicht die Deutschen allein, sondern ganz Europa. In der Wehrmacht kämpften Rumänen, Tschechen, Ungarn, Bulgaren, Italiener, Spanier… Besonderes grausame Verbrechen beging die SS und die in ihren Reihen dienenden Balten und Bandera-Ukrainer.
Die UdSSR verlor in diesem Krieg über 27.000.000 Menschen. Und das sind „nur“ die direkten Kriegsopfer. Über die Menschen, welche in der Folge von wirtschaftlichen Problemen, medizinischer Unterversorgung und ähnlichen Einwirkungen dieses Krieges auf die Gesellschaft gestorben sind, gibt es keine Statistik. Gleiches gilt auch für den demographischen Schaden, den der Krieg angerichtet hat. Dieser hat Folgen bis heute und kann nicht beziffert werden
Ziel war es, wie auch heute wieder, das russische Volk auszurotten und sich die Bodenschätze und Reichtümer Russlands anzueignen. Von Hitler wurde das als „Siedlungsraum im Osten“ verbrämt. War aber nichts anderes als Völkermord. Mit diesem Vorsatz ist Deutschland in die UdSSR einmarschiert. Und das wurde dann auch so umgesetzt. Dabei muss man zwar wieder anmerken, dass an den Gräultaten, vor allem gegen die Zivilbevölkerung, nicht ausschließlich Deutsche beteiligt waren, aber die Einheiten der Waffen SS wurden und werden als „deutsche Einheiten“ gesehen.
Die Deutschen Besatzer zerstörten auf dem Gebiet der UdSSR insgesamt 1.710 Städte und über 70.000 Siedlungen und Dörfer. Kein Kriegsverbrechen, welches nicht begangen wurde. Es gibt in Russland keine Familie, die nicht mindestens einen Angehörigen durch dieses gigantische Verbrechen des Deutschen Hitlerfaschismus, angestiftet durch das angelsächsische Großkapital, verloren hat.
Dieses Kapitel deutsch-russischer Beziehungen wirft einen langen und eisigen Schatten und hat selbstverständlich auch Auswirkungen auf heutige Sichtweisen und Standpunkte. Leider wird heute versucht die Geschichte zu verfälschen und die Rolle der Russen (bzw. der Sowjetunion) im Zweiten Weltkrieg zu verfälschen. Vorweg interessanter Weise wieder die Deutschen! Die Frage ist zwar durchaus, ob dieser Impuls aus der eigenen faschistischen Vergangenheit oder wieder einmal dem Antrieb aus dem angelsächsischen Raum zu verdanken ist – im Ergebnis wird aber wieder das Gleiche herauskommen. Nur diesmal wird es für die Deutschen noch schlimmer ausgehen…
„Das große Karthago führte drei Kriege. Es war noch mächtig nach dem ersten, noch bewohnbar nach dem zweiten. Es war nicht mehr auffindbar nach dem dritten.“ – Berthold Brecht
Das Verhältnis zwischen Deutschen und Russen – eine endlose GeschichteBei der Betrachtung des Verhältnisses zwischen Russen und Deutschen muss man selbstverständlich auch beachten, dass die Beziehungen historisch auch beidseitig waren und auch die Russen nach Deutschland kamen. Das ist auch in mehreren Wellen geschehen.
In der jüngeren Geschichte war das zum Beispiel in Folge der Napoleonischen Kriege so. Nachdem Napoleon und seine „Grande Armee“ eine vernichtende Niederlage erlitten hatte und sich nach Europa zurückzog, verbündeten sich die Preußen mit den Russen und lieferten Napoleon die letzten entscheidenden Schlachten.
1806 wurde das preußisch-sächsische Heer bei Jena und Auerstedt durch napoleonische Truppen vernichtend geschlagen. Das durch Napoleon besiegte Preußen musste 1812 in ein Zwangsbündnis mit Frankreich gegen Russland einwilligen.
Von den weit über Tausend der 1812 in Russland gefangen genommenen russischen Soldaten blieben 62 im Oktober 1812 in Potsdam. Aus dieser Gruppe wurde ein Sänger-Chor gebildet und für den König formell dem 1. preußischen Garderegiment unterstellt. Nach dem Neutralitätsabkommen, der Konvention von Tauroggen vom 30. Dezember 1812, verbündeten sich Preußen und Russland im Frühjahr 1813 gegen Frankreich und der größte Teil der ehemals kriegsgefangenen russischen Soldaten wurde auf Wunsch des preußischen Königs in ein eigenes Regiment eingegliedert. Unter einer gemeinsamen Führung kämpften russische und preußische Truppen, ehemalige russische Kriegsgefangene und preußische Deserteure gegen Napoleon.
Der Stadtteil „Alexandrowka“ der Stadt Potsdam, benannt zu Ehren des russischen Zaren Alexander I., ist ein Zeugnis dieser Zeit. Teilweise wohnen bis heute Nachfahren der damaligen russischen Kolonisten in den Häusern.
Die nächste Welle von Russen kam in den Jahren zwischen 1917 und 1920 nach Deutschland. Dabei handelte es sich in erster Linie um ehemalige Höflinge, Industrielle, Adlige und Regimegegner, die wegen der Oktoberrevolution Russland verlassen hatten. Viele dieser Russen blieben in Berlin, in der Nähe des kaiserlichen Hofes. Vor allem der Stadtbezirk Charlottenburg war damals ein Brennpunkt der russischen Diaspora.
Zum bisher letzten „großen“ Kontakt kam es zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Deutschen wurden erst darauf vorbereitet, dass man die „russischen Barbaren“ vernichten müsse und dann kamen sie – die Barbaren. Dass Berlin, Hamburg, Essen, Köln und Dresden von den Engländern und Amerikanern zerbombt wurde und die Russen vergleichsweise wenig mit den Opfern der Zivilbevölkerung zu tun hatten, wird gern ausgeblendet. Es hieß nur: „Die Russen kommen!“. Die Hysterie ging so weit, dass sich ganze Familien das Leben nahmen, nur um nicht den Barbaren zu begegnen.
Die Realität sah allerdings anders aus. Bersarin wurde ersten Standkommandant nach dem Krieg. Seine ersten Befehle galten der Beräumung der Straßen, der Wasserversorgung, der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und der Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung. Auch dieses Kapitel wird heute gern verschwiegen und verfälscht.
Fortsetzung folgt…